Grabbeigaben

Die allermeisten Friedhofssatzungen sehen vor, dass nur in die Erde gelangen darf, was auch im Erdreich vergeht. Es gibt zahlreiche Produkte, die einen natürlichen Ursprung haben, beispielsweise reines Glas, Papier/Holz usw. Allgemein lässt sich sagen: Was aus der Erde kommt, darf auch in die Erde zurück.

Damit wird deutlich, was als Grabbeigabe geeignet ist und was eher nicht. Auf dieser Basis können mit mehr oder weniger Kreativität individuelle Grabbeigaben entstehen, die einen Bezug zur Lebensgeschichte eines verlorenen Mitmenschen haben. Manchen Angehörigen erleichtert dies den Umgang mit ihrer Trauer. Darüber hinaus sind Grabbeigaben in vielen Kulturen schon immer ein zeremonieller Bestandteil gewesen.

Die zuständige Friedhofsverwaltung erteilt auf Anfrage Auskunft, wenn Sie sich bei einer Grabbeigabe unsicher sein sollten.

Glas

Regionale Rekorde

Gelegentlich kommt es auch in unserer Branche zu besonderen Situationen. Diese sollten nicht unerwähnt bleiben, da aus ihnen einzigartige Rekorde hervorgehen. Die Rekorde entstehen allerdings nicht aus einem Wettbewerb heraus, wie beispielsweise im Sport. Vielmehr geht es um auftretende Gegebenheiten während der Grabherstellung, die einem alles abverlangen. Die bemerkenswertesten Herausforderungen in unserer Region, denen sich die Grabmacher zu stellen hatten, sind nachstehend aufgelistet:

Grabmacher/TeamHerausforderung
August Bahrenburg60 cm Frosttiefe im Boden
Johann Otten8 Handgräber in einer Woche
Henning Kromat-Hastedt600 kg Findling im Grab
Henning Kromat-Hastedt60 cm Lenzwasser im Grab
Henning Kromat-Hastedt
Yvonne Schmidt
Aushub mit 30 cm Frostkruste
Tabelle: Regionale Rekorde in der Reihenfolge ihres Auftretens
Laudatio

Trotz aller Widrigkeiten konnte jede Beisetzung planmäßig stattfinden. Eine Terminverschiebung ist den Angehörigen erspart geblieben. Zu verdanken ist dies einem herausragenden Pflichtbewusstsein, einem überragenden Einsatz und dem verinnerlichten Ziel einer absolut verlässlichen Termintreue.

Die erwähnten Grabmacher haben sich um ihre Nennung verdient gemacht, indem sie eine außergewöhnliche Leistung erbracht haben. Jedem Einzelnen gebührt Lob und Anerkennung sowie ein ewiger Ehrenplatz hier in der „Hall of Fame“ der Friedhofmeisterei.

Totengräber

Totengräber

Anfänglich beschäftigten die Kirchen Totengräber auf dem jeweiligen Kirchhof (Friedhof). Nachdem im späten 19. Jahrhundert die Gewerbefreiheit in Kraft getreten war, gingen die Grabarbeiten auf den kirchlichen und kommunalen Friedhöfen vermehrt in den Aufgabenbereich des Sargtischlers/Bestatters über. Deshalb ist die Grabtechnik auch heute noch Teil der Ausbildung zur Bestattungsfachkraft.

Mittlerweile sind jedoch nur noch wenige Bestatter – oder gar Privatpersonen – in diesem Bereich aktiv. Überwiegend haben ausgebildete Grabmacher diese Tätigkeiten übernommen.

Heutzutage beschäftigen Friedhofsbetreiber selbst Grabmacher oder sie vergeben die Grabarbeiten an entsprechende Auftragnehmer, wie unsere Friedhofmeisterei.

Schutzpatron

TOBIT

TOBIT: Schutzpatron der Totengräber
Quelle: Lexikon der Heiligen und Namestage, Verlag Herder GmbH, 2. Auflage 2014


… ließ der König Sanherib (Regierungszeit von 704-681 v. Chr.), dem Israeliten verhasst waren, viele von ihnen töten. Tobit begrub diese aus Glaubenstreue und wurde hierfür von den Assyrern verfolgt. ,,Das Verbot die toten Juden zu bestatten war ein Gipfelpunkt des antiken Antijudaismus“, da diese Nicht-Bestattung als großes Unglück galt und als Kriegsstrafe oder Fluch Gottes sehr gefürchtet war. Tobit beugte sich diesem staatlichen Druck nicht, sondern leistete unerschrocken Widerstand, indem er Tote weiterhin ehrenvoll begrub. Nachdem der König dies erfuhr, befahl er ihn zu töten. Tobit musste fliehen. Doch bereits nach 45 Tagen konnte er zurückkehren und bekam sein gesamtes Vermögen zurück, da der König gestorben war. Er begrub trotz Verbot einen weiteren getöteten Juden…
Quelle: Ein weiser Wegbegleiter, Ann-Christin Graé, Studienarbeit, GRIN Verlag GmbH 2008

Die Friedhofmeisterei ehrt den Schutzpatron beim jährlichen Grabmachertreffen. Darüber hinaus ist die „ehrenvolle Beisetzung“ in unserer mobilen Grabmacherei als Leitlinie verankert. Obendrein haben wir eine Produktserie nach TOBIT benannt.